Verödung (Sklerosierung)

Dabei wird in den Hämorridenknoten ein Verödungsmittel eingespritzt, das über eine örtliche Entzündungsreaktion das Volumen des Knotens verkleinert. Dadurch kommt es zur Abschwellung der Stauung.

Diese Behandlung ist schmerzfrei. Der Einstich erfolgt direkt in das im Proktoskop sichtbare innere Hämorridenpolster. Da die Schleimhaut über dem Hämorridenpolster keine Schmerzempfindung hat, wird der Einstich nicht bemerkt. So dann werden einige wenige Mikroliter Polidocanol direkt in das Polster eingespritzt. Dies vergrößert kurzzeitig den Knoten, was ein leicht unangenehmes drückendes Gefühl, ähnlich eines heftigen Stuhldranges, auslösen kann. Dieses Gefühl verschwindet innerhalb von Sekunden.

Eine spezielle Vorbereitung z.B. durch Einläufe ist nicht erforderlich. Es reicht der normale Toilettengang vor der Behandlung.

Die ganze Behandlung dauert, wenn das Proktoskop erst einmal eingeführt wurde nur ca 30 Sekunden und wird ambulant und ohne Betäubung durchgeführt.
Beim ersten Stuhlgang nach der Behandlung kann es zu einer Blutauflagerung kommen. Es gibt keine Einschränkung bei körperlichen Aktivitäten.

Der Vorteil der einfachen und schmerzfreien Durchführbarkeit hat den Nachteil, dass in 70 % der Fälle innerhalb eines Jahres die Symptome wieder kommen.

Durch Polidocanol habe ich noch keine Allergien ausgelöst. Da es sich um einen Alkohol handelt, sollte auf eine Anwendung bei trockenen Alkoholikern verzichtet werden. Obwohl es sich bei den geringen Mengen die eingesetzt werden wohl eher um ein theoretisches Risiko handelt. Ebenso gibt es keine Studien zur Verträglichkeit in der Schwangerschaft, so dass diese Methode bei Schwangeren besser nicht angewendet werden sollte. In der Stillzeit halte ich das Risiko für vertretbar, da die Alkoholmenge, die unter ungünstigen Umständen in den Blutkreislauf übertreten könnte, vom Blut der Mutter bis unter die Grenze der Nachweisbarkeit verdünnt wird.

Dem Einsatz bei Patienten unter Einnahme von Blutverdünnern (ASS, Marcumar, Falithrom o.a.) steht nichts im Wege. Blutende Hämorriden lassen sich sogar besonders effektiv durch Sklerosierung bei diesen Patienten behandeln.